Wie können Kriegsgräberstätten für die Soziale Arbeit genutzt werden? Wie und warum können Kriegsgräberstätten für Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit interessant sein? Welche aktuellen und lebensweltlichen Bezüge können Kriegsgräberstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bieten?
Um mögliche Anknüpfungspunkte zu Praxisfeldern der Sozialen Arbeit aufzuzeigen und zu diskutieren, haben wir am 5. Juli erstmals einen Projekttag mit Studierenden des Fachbereichs Soziale Arbeit der Hochschule Hannover durchgeführt.
Den Auftakt des Projekttages bildete ein einführender Vortrag über die Arbeit des Volksbundes und die rechtlichen Grundlagen (Gräbergesetz) zum Umgang mit Kriegstoten im Seminar von Prof. Dr. Bünyamin Werker. Kriegsgräber und Kriegsgräberstätten haben auch eine gesellschaftspolitische Dimension. Sie sind auf Dauer angelegt und sollen als Mahnmale für den Frieden die verheerenden Folgen der Kriege veranschaulichen und den Wert des Friedens verdeutlichen. Der Volksbund hat rund um diese Thematik seine vielfältige friedenspädagogische außerschulische und schulische Bildungsarbeit entwickelt.
Anschließenden haben wir gemeinsam die Kriegsgräberanlagen auf dem Seelhorster Friedhof erkundet und vor Ort eine mögliche Umsetzung friedenspädagogischer Arbeit in den zukünftigen Berufsfeldern der Studierenden erörtert. Mit insgesamt mehr als 4.000 Kriegstoten in verschiedenen Kriegsgrabanlagen ist der Seelhorster Friedhof die größte Kriegsgräberstätte Hannovers.
Es war ein spannender Projekttag, den wir gemeinsam mit Prof. Dr. Werker weiterentwickeln und im nächsten Jahr erneut anbieten wollen.