Ein Ort des generationenübergreifenden Gedenkens
Am vergangenen Freitag wurde die neue Geschichts- und Erinnerungstafel auf dem Soldatenfriedhof Kastendiek durch den Bürgermeister von Bassum, Herrn Christian Porsch feierlich eingeweiht. Teilgenommen haben Vertreter des Volksbunds, darunter der stellvertretende Vositzende des Kreisverbandes Herr Wilhelm Bäker, den Schülerinnen der Klasse 10a der OBS Bassum und ihrem Lehrer, Angehörigen der Betroffenen, sowie viele weiteren Gäste aus Bassum und den umliegenden Gemeinden.
Unweit der B51, auf der Höhe Kastendiek/Fesenfeld befindet sich im Wald der kleine Soldatenfriedhof mit den Gräbern von 23 Gefallenen. Die hier begrabenen Wehrmachtssoldaten waren am 10. April 1945 an dieser Stelle durch britischen Artilleriebeschuss ums Leben gekommen.
Bislang gab es keine erklärenden Hinweise zum Ort, zu den Toten und zu den Umständen, unter denen sie starben. Nun haben Schülerinnen der Klasse 10a der OBS Bassum eine Geschichts- und Erinnerungstafel erarbeitet, die Freitag eingeweiht wurde. Über ein Jahr lang hatten sich die Schülerinnen mit den Geschehnissen des 10. April auseinandergesetzt und sie aufgearbeitet. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem Geschichtslehrer Herrn Alexander Kandt, dem Bildungsreferenten des Volksbunds im Bezirk Hannover, Herr Coskun Tözen, dem Stadtarchiv Bassum und dem Ehepaar Hinrichs, das über Jahre hinweg den Soldatenfriedhof gepflegt und historisches Material zusammengetragen hat.
In ihrem Redebeitrag hoben die Schülerinnen den besonderen Stellenwert dieser Art der Auseinandersetzung mit der lokalen Geschichte hervor: „Wenn wir nämlich eines über dieses Projekt sagen können, ist es, dass wir von Beginn an bis zur Fertigstellung der Erinnerungstafel viel Spaß hatten; auch wenn es viel Arbeit war. Es war für uns alle keine normale Art des Geschichtsunterrichts. Wir konnten hierbei viel mehr mitgestalten und haben auch, so denken wir, mehr über die Vergangenheit unseres eigenen Wohnortes gelernt.“
Der Bürgermeister von Bassum, Herr Christian Porsch, betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung des intergenerationellen Gedenkens. Bei der Einweihung der Tafel trafen Menschen unterschiedlicher Generationen aufeinander, die auf verschiedene Art und Weise mit dem Ereignis und dem Soldatenfriedhof biographisch oder familiär verwoben sind.
Die Geschichts- und Erinnerungstafel trägt somit dazu bei, dass die Geschehnisse vom 10. April 1945 im Bewusstsein erhalten bleiben und erfüllt damit das Ziel dem Vergessen entgegenzuwirken und Mahnung für den Frieden zu sein.