Schülerinnen und Schüler der OBS Bassum haben sich mit ihren Lehrkräften Alexander Kandt und Enno Schulz einiges vorgenommen. Bis zu den Sommerferien 2024 sollen vor dem jüdischen Friedhof Bassum zwei Geschichts- und Erinnerungstafeln (G+E-Tafel) inhaltlich erarbeitet und installiert werden. Mit der Aufteilung der Tafeln sollen zwei Aspekte des Friedhofs herausgestellt werden.

Der jüdische Friedhof in Bassum wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt, allerdings nicht zentral im Stadtgebiet, sondern abseits am Rande der Stadt Bassum. Mit einer G+E-Tafel soll die Geschichte des Friedhofs und der jüdischen Gemeinde in Bassum beleuchtet werden. Sie thematisiert den Friedhof auch als eine Spur jüdischen Lebens in Bassum, welches, wie in vielen anderen europäischen Dörfern und Städten auch, während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ein jähes Ende fand.

Nach dem Angriff des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 gerieten mehr als fünf Millionen sowjetische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Viele überlebten die Gefangenschaft nicht. Auch in Bassum waren Arbeitskommandos mit sowjetischen Kriegsgefangenen eingesetzt. Die Bedingungen waren desaströs und viele dieser Kriegsgefangenen überlebten die Tortur nicht. Sie wurden anonym in Sammelgräbern unter anderem auf dem jüdischen Friedhof in Bassum verscharrt. Mit der zweiten G+E-Tafel wird deshalb die Geschichte und das Leid dieser Kriegsgefangenen thematisiert und nach Wegen gesucht werden, die inzwischen bekannten Namen dieser anonym begrabenen Toten zu dokumentieren.